Magischer Krankenheiler und Sohn Gottes. Die jesuanische Krankenheilung als magisches Ritual und das Phänomen der De-Ritualisierung in der redaktionellen Überlieferung der Evangelien
DOI:
https://doi.org/10.20318/arys.2020.5241Palabras clave:
de-ritualisierung, Jesus Christus, krankenheilungen, magie, redaktionsgeschichte, ritualResumen
Jesus war ein charismatischer Wundertäter. Dies ist allgemein bekannt. Dass Jesus seine Krankenheilungen unter Zuhilfenahme magischer Rituale vollzog – dieses Phänomen wird in der Bibelwissenschaft bislang vernachlässigt. Das liegt mitunter daran, dass Magie im christlichen Kontext mit dubiosen rituellen Praktiken assoziiert wird, die den göttlichen Willen menschlich-magisch beeinflussen. Eine solche Einschätzung der Magie entspricht unter Berücksichtigung der antiken Quellen jedoch keinen objektivierbaren Kri terien, sondern ist allein Ergebnis kultureller Identitätsarbeit, indem das „fremde“ magisch-rituelle Handeln als illegitime Magie abgewertet wird, wohingegen die „eigenen“ magisch-rituellen Handlungen göttlich autorisiertes Wirken verdeutlichen. Weil die rituell magischen Krankenheilungen Jesu demzufolge für nicht-christusgläubige Außenstehende mit illegitimen magischen Handlungen verwechselbar waren, trug die redaktionelle De-Ritualisierung der Evangelien dazu bei, unmissverständlich deutlich zu machen, dass Jesus Christus der einzig geborene Sohn Gottes ist.
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