TY - JOUR AU - Jinek, Jakub PY - 2016/02/26 Y2 - 2024/03/29 TI - Zum Problem der Bürgerbestimmung in der aristotelischen Politik JF - ΠΗΓΗ/FONS JA - ΠΗΓΗ VL - 1 IS - 1 SE - Ensayos DO - 10.20318/fons.2016.2681 UR - https://e-revistas.uc3m.es/index.php/FONS/article/view/2681 SP - 123-144 AB - Der Artikel wendet sich gegen die übliche Deutung der These von Aristoteles, der Bürgerbegriff richtet sich immer nach der Polis-Verfassung. Aristoteles proklamiert mit dieser Äußerung keinen bloß deskriptiven Gesetzpositivismus oder Verfassungsrelativismus. Er möchte damit eher seine Vorstellung des guten Polis-Lebens in den Vordergrund rücken, das aus einer Varietät der Lebensorientierungen besteht und das – insofern es allgemein wünschenswert ist – für alle Poleis normativ ist. Nur unter solchen Umständen kann die Verfassung als „das Eidos der Polis“ bezeichnet werden, an dem sich der Polites-Begriff orientieren soll. Der Bürger wird dadurch relativ breit aufgefasst und die gesamte Argumentation gleicht somit einem Plädoyer für die Volksverfassung (Politeia). Auf der anderen Seite stellt die Bürger-Definition eine wahrhaft aristotelische begriffliche Einschränkung, die ermöglicht, die Tugend des guten Mannes gegenüber der gemäßigten Normativität der bürgerlichen Tugend abzustufen und dadurch die guten Verfassungen auch gegeneinander zu differenzieren. ER -